Ich durfte bei der Filasez eine Hospitation im Rahmen meiner Weiterbildung zur naturbezogenen Umweltbildnerin machen.
Schon am frühen Morgen, als Andrea die Kinder am Waldrand begrüsste, war mir klar, dass die Filasez anders als jeder Kindergarten und jede Schule war, die ich bisher kannte. Der Tag startete so, wie es wahrscheinlich für Kinder in der Volksschule nur an speziellen Anlässen, wie einer Schulreise oder einem Sporttag, gibt. Das erste Ziel war der Bus, der uns nach Hettlingen (zum Erdbeer-Pflücken) bringen sollte. «Was ist das für ein blauer Nadelbaum?» «Was stinkt hier denn so?» – Schon ist der Leitsatz der Filasez das Motto: Lernen in Berührung mit der Welt. Andrea’s Rolle scheint sehr wichtig, da sie versucht auf jedes Kind einzugehen und individuelles Lernen in einem Rahmen, in dem sich jedes Kind sicher fühlt, zu ermöglichen. Erwischten wir nicht den einen Bus, dann warteten wir also auf den nächsten und nutzten die Zeit um einen Znünistopp einzulegen.
Beim Erdbeerenland angekommen, nachdem ein Extra-Halt mit dem Bus für uns eingelegt wurde, fing es an zu regnen. Doch nur kurz, so dass die Bäuerin uns trotzdem aufs Feld liess. Gespannt lauschten die Kinder der Bäuerin mit den Erklärungen zum Pflücken der Erdbeeren und schon konnte es losgehen. Daisy stiess dort zu uns und auch da wurde mir schnell klar, wie wichtig auch ihre Rolle in der Filasez war. Immer wieder übersetzte sie Gesagtes und sprach die Kinder direkt auf Französisch an. Ganz natürlich wiederholten die Kinder Wörter, oder antworteten ihr zwar auf Deutsch, aber weil sie die Frage in Französisch verstanden hatten. Auf dem Feld wurden viele «Fraises» genascht, und auch viele in den mitgebrachten Gefässen gesammelt. Neben dem Hof durften wir zum Zmittag picknicken. Danach wurde Verstecken gespielt, Autos beobachtet (aus Citroen wurde Zitrone, und plötzlich waren da nur noch Früchte und Gemüse auf den Strassen unterwegs) und dann ging es zurück zum Bus. Zum Schluss liefen wir zum Schützehüsli zurück und ein paar der Kinder wollten dies barfuss tun. Gesagt, getan und der Tag endete auf dem Spielplatz, bevor die Eltern oder Grosseltern die Kinder wieder abholten.
Ich danke für diese wunderbare Erfahrung und wünsche der Filasez gutes Weiterbestehen.
Es grüsst herzlich, Soraia