Meine Zeit in der Filasez

Vor einiger Zeit habe ich die Filasez entdeckt und war begeistert über den mutigen Entscheid, einen neuen Kindergarten/Schule zu gründen. In meiner Ausbildung zur Kindergarten- und Unterstufenlehrperson habe ich nur praktische Erfahrungen an staatlichen Schulen gemacht. Es ist mir daher besonders wichtig, dass ich auch andere Konzepte kennenlerne und offen für Neues bin. Genau das habe ich bei der Filasez gefunden. Ich habe über drei Wochen das Team ehrenamtlich unterstützt und bin dankbar für diese Zeit. Das Team hat mich sehr herzlich empfangen und ich habe mich gleich einen Teil von ihnen gefühlt. Während der Entwicklungs- und Findungsphase einer Schule dabei zu sein, hat mir nochmals bewusst gemacht, wie viel zu einer Gründung gehört. Alle die ich kennengelernt habe, sind mit vollem Herz dabei und das hat mich sehr gerührt. 

Ich habe realisiert, wie stark die Struktur der staatlichen Schule seit meiner Kindheit in mir verwurzelt ist. Hier habe ich ganz neue Ansätze kennengelernt, welche mir eine andere Perspektive fürs Unterrichten gegeben haben. Besonders schön finde ich, dass die Kinder aktiv die Schule mitgestalten und auch eigene Ideen zur Umsetzung der neuen Räumlichkeiten miteinbringen können. Ich konnte viel besser auf einzelne Kinder und ihre Bedürfnisse eingehen, da der nötige Raum und die Zeit vorhanden sind. Ich schätze es auch, dass die ganze Aussenwelt als wichtiger Lernort angesehen wird. Die Erlebnisse dieser drei Wochen haben mich vom «Hexenfelsen» über einen Geburtstag im Skaterpark bis hin zu einem Abenteuerweg zur alten Klosterruine geführt.

Die Filasez hat mir das Gefühl gegeben einen Teil einer Familie zu sein, wo jeder so sein darf wie er ist. Geschwister lernen gemeinsam und auch die Eltern habe ich als einen wichtigen Teil wahrgenommen. Ich habe in dieser Zeit wertvolle Menschen kennengelernt und finde es schön, dass ich auch meine Leidenschaft mit dem Tanzen und der Musik teilen konnte.

Angela Wipf