Die mögliche Wirkung eines einfachen «Grüezi»

Situation: Montagmorgen. Wir starten unsere «Striel-Tour» in den Wald.
«Andrea, lueg, de Baum hed ganz vieli Äscht kaputt.» «Was meinsch, wemmer ne umarme?» «Jaaaa! Das tuet ihm sicher guet!» Gesagt, getan. 

Plötzlich hören wir: «Chan ich üch hälfe?» Ein rüstiger Senior beobachtet uns einige Meter entfernt. Ich grüsse ihn lachend und erkläre: «Danke, uns geht’s gut. Doch wir sagen dem Baum mit unserer Umarmung guten Morgen und wünschen ihm, dass er sich von den Verletzungen wieder erholt!» Es entsteht ein kurzes Gespräch, wobei die Kinder, z.T. aus etwas Distanz, still daran teilnahmen. Nach dem Verabschieden fragen die Kinder: «Andrea, kennst du diesen Mann? Warum hast du mit dem Mann gesprochen?» «Nein, ich kenne ihn nicht. Dieser Mann wollte uns helfen. Es hat ihn interessiert, was wir beim Baum taten. Darum habe ich mit ihm gesprochen. Wie war das für euch?» Schweigen. «Wart ihr unsicher?» Kopfnicken. «Das ist ok, wenn ihr nicht mitreden möchtet. Auch ich beobachte die Menschen, denen ich begegne, und achte darauf, wie sie mir begegnen. Doch ein ‘Grüezi’ und ein ‘Ade’ sind immer ein Geschenk füreinander. Stellt euch vor, wie die Menschen sich freuen, es in ihrem Herzen heller leuchtet, wenn andere Menschen sie freundlich grüssen. Vielleicht lächeln sie und fühlen sich fröhlicher, so wie wir, wenn wir unterwegs sind und Schönes erleben können…Als ich noch ein Kind war, haben wir die anderen Menschen immer gegrüsst. Und oftmals kam ein Grüezi zurück. Und das mache ich bis heute so und erlebe manchmal ein überraschtes Leuchten in den Augen der anderen Person.» Die Kinder hören aufmerksam hin. «Könnt ihr euch vorstellen, ein anderes Mal mit mir zusammen ‘Grüezi’ zu sagen?» Sie lächeln und nicken. «So, jetzt aber weiter. Mal schauen, ob wir heute wieder ein Reh sehen.» «Und ich möchte einen Fuchs sehn!»