Filasez Besonderheiten

Uf Stei und uf Ärde da stahn ich so gärn,
am Tag gsehn ich d’Sune und Znacht alli Stärn,
ich schwümme i de Wulche und tanze mit em Wind,
zwüsched Himmel und Ärde es frohs Mänschechind.

Dieses wunderbare Lied trifft so sehr auf die Kinder der Filasez Schule zu.

Erst seit dem Sommer an der Schule auf der Kindergartengruppe tätig, erlebe ich die Kinder hier als sehr eigenständige Persönlichkeiten, als starke, naturgewohnte, geländegängige Kinder. In der Natur sehr vertraut und beheimatet, regenfest und kälteresistent, steht ein Kind nach einem seltenen Sturz ohne grossen Aufhebens wieder auf, Erde an Händen und Kleidern beachtet niemand gross. Sogar ein Wespenstich im Sommer wird ohne Tränen tapfer ertragen, mitfühlende Kameraden umsorgen das betroffene Kind und die Lernbegleiterin hält eine kühlende Salbe bereit.

Sind wir nicht sowieso den ganzen Morgen draussen unterwegs, verbringen wir einen Teil des Morgens an der frischen Luft im nahegelegenen Eulachpark.

Manchmal kommt ein Fussball mit, sonst beschäftigt sich die Gruppe mit dem, was vor den Füssen liegt: Eicheln, frisch gemähtes Gras, die vertrauten Kameraden, die eigene Fantasie – an der es hier niemandem mangelt…

Schon in der 2-er Reihe dahin ein Gedanke, eine zündende Idee und ein gleichgesinnter Kamerad an der Hand genügen, um zusammen in eine reich blühende Fantasiewelt abzutauchen.

Dank dem altersdurchmischten Lernen, den vielen Gelegenheiten und Projekten, bei denen sich die Kinder im Laufe der Woche über die Stufen hinweg begegnen, dem gemeinsamen Mittagessen oder sowieso als ganze Schule vom 4-Jährigen bis zur 13-Jährigen unterwegs, entsteht eine grosse Vertrautheit.

Kinder-Lernbegleiter-Eltern-Schulleitung; die Verbindungen, Vernetzungen und Kontakte sind dank überschaubarer Grösse hier eng, intensiv, vertraut, wohlwollend, wertschätzend und sorgfältig. Seit dem ersten Kontakt mit nun meinem Arbeitgeber empfinde ich die ganze Schule als Filasez-Familie.

Filasez Freundschaften entstehen und vertiefen sich in der Schule und werden später in der Freizeit weitergeführt.

Für mich beeindruckend ist auch, wie die in der Volksschule sich anbahnende Trennung der Geschlechter ab der Mittelstufe hier bei den 8 Mittelstufenkindern überhaupt nicht spielt. Genauso normal, vertraut und natürlich wie bei den Jüngeren ist der Umgang und das Zusammenarbeiten in dieser Gruppe.

Meine grosse Bewunderung und mein Dank an all jene Menschen, die zuvor und aktuell all das jetzt Bestehende und Tragende aufgebaut haben!