Vor den Sommerferien verbrachte ich einen Morgen an der Filasez. Meine Nichte hat mich eingeladen ihre Schule anschauen zu kommen. Ich durfte schon in ihrer letzten Schule einen Morgen verbringen, und sie besuchte mich für 1h im Studium. Es war ein spezieller Morgen, so kurz vor den Sommerferien sollten die Arbeitsplätze aufgeräumt werden. Ausserdem fand ein Geburtstagsritual für vier Kinder statt und der Abschied von Reto. Mein Besuch begann schon am Morgen im Bus, als wir eine andere Familie mit Kindern in der Filasez antrafen. Im Stockwerk der Schule angekommen zeigen mir Sophie und Joël die Räumlichkeiten. Ich bin begeistert von der Kreativität die über die Einrichtung hinausgeht: Wände wurden durchbrochen um neue Strukturen zu schaffen. Während Sophie still arbeitet, komme ich langsam an und beobachte von meinem Stuhl aus diese neue Umgebung. als Mutter und angehende Ergotherapeutin gehen mir 1000 Gedanken durch den Kopf: Tolle Ideen die ich zu Hause umsetzen möchte, innovative Möbel dich in mein Arbeitsleben mitnehmen kann, Gegebenheiten die dem Lernen der Kinder angepasst sind und Chancen die noch genutzt werden können. Inspiriert frage ich nach der Bibliothek der Lernbegleiter:innen. In der überschaubaren Auswahl springt mich ein Buch an: „Schulen im Aufbruch“ von M. Rasfeld und S. Breidenbach. Ich nutze die stille Arbeitszeit um einige Seiten zu lesen und notiere mir den Titel, denn weiterlesen lohnt sich. Vor der Aufräumaktion gibt es zunächst einen kurzen Input zu Recycling von Papier und einem möglichen Ablagesystem. Anschliessend fühle ich mich wie in einem Bienenstock; überall wird gearbeitet, herumgesummt oder etwas ganz anderes gemacht. Einige Kinder helfen anderen, die Erwachsenen schwirren von Kind zu Kind und unterstützen wo nötig und möglich. Auch ich darf einem Kind helfen seine Papierstapel abzulegen. Bestimmt war dies ein spezieller Morgen an der Filasez, dennoch konnte ich einen Eindruck vom Alltag gewinnen. Schön gibt es Schulen wie diese, schön darf meine Nichte sie besuchen.